"DANZIG? Nie gehört!". Das bekommen wir oft entgegnet. Bestenfalls darf man mit einem "Ich kenne nur den Song Mother" rechnen.
Doch wenn Ihr DANZIG nicht kennt, liegt das nicht unbedingt an seiner mangelnden Popularität, sonder eher daran, dass Ihr etwas versäumt habt: nämlich so richtig cool zu sein, anstatt Bon
Jovi-Poster an die Wand Eures Jugendzimmers zu pinnen. Denn sogar Stars, von denen man es überhaupt nicht erwartet hätte, lieben wundersamerweise DANZIG, SAMHAIN oder die MISFITS.
Über James Hetfield und die anderen Metallicas wundert man sich da noch am wenigsten, verbindet sie doch eine Urliebe mit dem Dark Lord, die von ihren ersten Erfahrungen mit harten Rock
überhaupt herrührt. Glenn Danzigs erste Band, die MISFITS, waren nämlich in den USA das, wofür in unseren europäischen Regionen die SEX PISTOLS stehen: Pioniere des Punk. Noch heute
findet sich in den USA der Schädel des "Fiends" auf unzähligen Merchandising-Artikeln, die durchaus und speziell auch von den heutigen Jugendlichen getragen werden.
Interessant zu beobachten ist es, dass nicht nur ein T-Shirt im Schrank war, sondern dass die Mitglieder von Metallica eine Vielzahl von verschiedenen Motiven trugen, sie sind also echte Die Hard MISFITS- und DANZIG-Fans.
Auch auf jüngeren Fotos von James Hetfield sieht man, dass er weiterhin ein DANZIG-Fanboy geblieben ist. Hier trägt er einen MISFITS-Patch auf der Jeanskutte.
So richtig skurril wird es aber, wenn man vermeintliche Softies wie Kip Winger (WINGER) mit DANZIG-Shirt erwischt. Hier treffen tatsächlich Welten aufeinander, von denen man nicht annimmt, dass sie in ein und derselben Person innewohnen können. Immerhin posergerecht modifiziert, um das Brusthaar zur Geltung kommen zu lassen.
Auch SLAYERs Jeff Hanneman wusste, wie man den Twist Of Cain tanzt.
George Lynch, Gitarrist von DOKKEN, ist auch ein eher unwahrscheinlicher Kandidat für ein DANZIG-related Shirt, vor allem, wenn es um SAMHAIN geht. Diese Band erfreut sich in Deutschland einer noch größeren Unbekanntheit als DANZIG. Es war Glenn Danzigs Übergangsband von den MISFITS hin zu DANZIG, in der er erstmals schwere und düstere Kompositionen ausprobieren konnte, wie sie bei den punkigen MISFITS nicht möglich gewesen wären.
Auch George Lynch war beim Tragen Wiederholungstäter, selbst wenn er scheinbar nur dieses eine SAMHAIN-Shirt besaß. Neben ihm im Bild ist Vito Bratta von WHITE LION.
Auch unter den Musikern der jüngeren Generation gibt es Beispiele. DANKO JONES ist dafür bekannt, nicht nur DANZIG-Shirts zu tragen, sondern auch das Skull-Motiv für seine eigenen Zwecke zu nutzen. Bei Corey Taylor (SLIPKNOT) läuft wohl auch mal ab und an eine MISFITS-Scheibe.
Auch aus anderen Richtungen gibt es mitunter Celebrities, die DANZIG-Fans sind. Stefan Kretzschmar, ehemaliger deutscher Handball-Star, verzichtete bei der "ink, not mink"-Kampagne von Peta ganz auf das Shirt und ließ sich den DANZIG-Schädel lieber prominent zwischen die Lenden tätowieren.
Tattoo-, Designer- und MakeUp-Ikone KAT VON D macht ebenfalls kein Geheimnis aus ihrer Liebe zum Dark Lord Glenn Danzig.
Dem VICTORIAS SECRET-Engel Behati Prinsloo nehmen wir ihre DANZIG-Liebe ab, denn sie hat zu mehreren Gelegenheiten sowohl DANZIG- als auch MISFITS-Shirts getragen.
Nicht verschweigen kann man natürlich die DANZIG und MISFITS T-Shirt-Aktionen von H&M und Zara in jüngerer Zeit, die zur Folge haben, dass nun auch Teenies diese Shirts zur Schau tragen, ohne
zu wissen, wer die Bands sind und ohne, dass je zuvor eine zugehörige Note durch ihre Ear Plugs schallte.
Doch auch bei Rita Ora (britische Soul/Pop-Sängerin/Schauspielerin/Model) scheint alles echt zu sein:
Bei diesen zwei jungen Herren sind wir uns allerdings nicht so sicher:
Ganz gleich, ob Ihr nun zu der Kategorie gehört, die die DANZIG-Glanzzeiten einfach nur verschwitzt hat, oder ob Ihr illegitim DANZIG-Shirts tragt, nur weil sie so cool aussehen, fürchtet Euch nicht. Ihr könnt Euch die versäumten Grundkenntnisse ganz problemlos bei einem MOTHER-Konzert vermitteln lassen, oder ein MOTHER T-Shirt erstehen, um weiterhin einfach nur cool auszusehen!
(Frank Heukemes)